Wenn der Hustensaft zum Zahnproblem wird: zm-online

2022-09-23 08:16:14 By : Ms. Grace WU

Hustensäfte sollen schonend sein, schnell Linderung bringen, keine Nebenwirkungen haben, und außerdem gut schmecken – das ist besonders für Kinder wichtig. Was den Husten mildert, schadet jedoch oft den Zähnen, denn viele Hustensäfte enthalten Zucker oder Säuren. Doch gibt es zahnfreundliche Alternativen. Eltern kennen das: Kaum wird es draußen nasskalt und trüb, fangen sich die Kleinen eine Erkältung. Die Nase trieft, der Hals kratzt, und der Husten lässt auch nicht lange auf sich warten. Hustenattacken plagen vor allem abends vor dem Einschlafen und zerpflücken nachts den Schlaf der Kinder. Die Folge: Kinder und Eltern sind am nächsten Tag wie gerädert.

Auch wenn sich Erkältungsviren nach wie vor nicht bekämpfen lassen, gibt es doch eine Fülle von Mitteln, die die Symptome lindern – auch für Kinder. Zum Beispiel Hustensäfte, die den Hustenreiz nehmen und so dafür sorgen, dass das Kind ungestört schlafen kann.

Problematisch können Hustensäfte jedoch für die Zähne sein: „Nach wie vor gibt es Hustensäfte, die Zucker in völlig unnötigen Mengen enthalten. Manche sind mit Zuckergrundstoffen gepanscht, die zudem in klebrigster Form als Sirup eingebracht sind“, kritisiert Professor Dr. Willi-Eckhard Wetzel, Direktor der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde der Universität Gießen. Gefährdet sind vor allem die Zähne kleiner Kinder zwischen einem halben bis etwa vier Jahren. In dieser Zeit brechen bei Kindern die Milchzähne durch, das heißt, sie verlassen die schützende Umgebung des Kieferknochens und wachsen zunächst „nackt“ in die Mundhöhle, bis sich nach ein paar Tagen aus Gluco- und Speichelproteinen das Pellikel bildet. In dieser Zeit ist der Zahnschmelz besonders empfindlich und kann sich gegen aggressive Einflüsse, wie zuckerhaltige Hustensäfte, nicht schützen. Die Schutzlosigkeit der jungen Zähnchen verschärft sich zudem abends und nachts – dann, wenn Kinder den Hustensaft brauchen, um ruhig einschlafen oder durchschlafen zu können. Denn nachts versiegt der Speichelfluss, der tagsüber für eine Remineralisierung des Zahnschmelzes sorgt. „Befindet sich dann Hustensaft in der Mundhöhle und auf den Zähnen, kann die Selbstreinigung der Zahnoberfläche nicht mehr stattfinden“, so Professor Wetzel. Und eine nächtliche Zahnpflege bei kleinen Patienten scheitert in der Regel an der fehlenden Kooperation. Es ist schon schwierig, gesunde Kinder tagsüber zum Zähneputzen zu bewegen. Bei kranken Kindern, die zudem aus dem Schlaf gerissen sind, funktioniert dies schon überhaupt nicht.

Es gibt jedoch zahnschonende Alternativen zu zuckerhaltigen Hustensäften: Einige Hersteller verwenden inzwischen nicht kariogene Zuckeraustauschstoffe, wie Xylit und Sorbit, oder Zuckerersatzstoffe, wie Saccharin. „Darüber müssen Eltern unbedingt aufgeklärt werden und sollten beim Kinderarzt ausdrücklich nach zahnschonenden Hustensäften verlangen. Dasselbe gilt übrigens auch für Antibiotikumsäfte“, sagt Professor Wetzel. Ist ein Hustensaft zuckerfrei, bedeutet das allerdings nicht automatisch, dass er die Zähne nicht angreift. Wirklich zahnfreundlich sind nämlich auch unter den zuckerfreien Hustensäften nur zwei, die den Segen der Aktion zahnfreundlich e.V. bekommen haben und das „Zahnmännchen mit Schirm“ tragen dürfen: Zum einen Hustagil Thymian Hustensaft von Dentinox, der krampflösend wirkt und hilft, den Schleim in den Atemwegen abzuhusten. Zum anderen tetesept-Hustensaft von Merz & Co. mit Hustenreiz stillendem Spitzwegerich. „Auch zuckerfreie Hustensäfte können zahnschädigende Substanzen enthalten, wie etwa Fruchtsäuren“, sagt Hedi Peters von der Aktion zahnfreundlich e.V..

Auch einige Lutschtabletten, Kräuter- und Hustenbonbons konnten die strengen Kriterien der Aktion zahnfreundlich erfüllen und haben das Zahnmännchen mit dem Schirm bekommen. Eine Liste der Produkte findet man im Internet unter www.zahnmaennchen. de.

Der beste Weg, Hustensäfte zu vermeiden, ist der Schutz vor Infektionen. Mittlerweile ist in vielen Studien wissenschaftlich bewiesen, dass ausreichend langes Stillen von vier bis sechs Monaten vor Infektionen in den ersten Lebensjahren schützt. In der Regel geht es spätestens im Kindergartenalter aber los mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit.

Welches Hustenmittel wann geeignet ist, ist abhängig von der Art des Hustens. Erkältungshusten beginnt meist als trockener Reizhusten. Die Bronchialschleimhäute sind gereizt; die Schleimabsonderung ist minimal. In diesem Stadium helfen Antitussiva: Sie unterdrücken den Hustenreiz und werden vor allem abends eingenommen, um ruhig schlafen zu können.

Der wirksamste Hustenblocker ist das verschreibungspflichtige Kodein. Andere Substanzen, wie Dextromethorphan oder Clobutinol, haben eine schwächere Wirkung und sind rezeptfrei. Auch schleimhaltige Mucilaginosa, wie Eibischwurzel, Spitzwegerich, Königskerze oder Isländisch Moos, beruhigen den Hustenreiz. Hustenblocker sollten aber nur kurze Zeit angewandt werden. Wird das Abhusten zu stark unterdrückt, kann sich leicht eine bakterielle Bronchitis entwickeln. Ist die Phase des Reizhustens überstanden, folgt ein produktiver Husten mit Auswurf. In diesem Stadium sind Expektorantien empfehlenswert, die den Hustenreflex nicht unterdrücken, sondern den Reinigungsprozess fördern. Die gängigsten Mittel sind Acetylcystein, Ambroxol oder Bromhexin. Auch pflanzliche Hustenlöser mit Efeu, Thymian oder Eukalyptus sind wirksam.

Im Jahr 2000 haben sich die Deutschen für rund 1,7 Millionen DM Husten- und Erkältungsmittel gekauft. Damit sind diese Mittel Kassenschlager im Bereich der Selbstmedikation. Hilfreich bei Husten sind jedoch auch einige von Großmutters uralten Hausmitteln:

Das preiswerteste und gleichzeitig wirksamste ist: viel trinken. Vor allem warme Getränke wirken krampflindernd, lösen den Schleim und fördern das Abhusten. Beliebt sind zum Beispiel Kräuter- und Gewürztees, heiße Zitrone, heiße Milch mit Honig oder Zwiebelsaft. Sehr wirksam sind außerdem warme Wickel um die Brust, bestrichen mit Schmalz und Muskatnuss.

Vorsicht beim Einreiben von Säuglingen und Kleinkindern: Ätherische Öle, wie Campher und Menthol, nur sparsam verwenden, da die Gefahr eines Atemstillstandes besteht.

Dorothee Hahne Am Schmidtgrund 4 50765 Köln

So viele Personen strebten laut der aktuellen Auswertung des Statistischen Bundesamts Ende 2021 ihre Promotion im Fachbereich Zahnmedizin an.

Coronavirus: Hier finden Zahnärzte und Ärzte alle relevanten Informationen und Anlaufstellen zu SARS-CoV-2 für die Praxis in einer Übersicht – laufend aktualisiert!

Die Informationen auf dieser Seite werden fortlaufend aktualisiert.

Die Sicherheit Ihrer Daten ist uns ein zentrales Anliegen. Um diese Daten künftig noch besser schützen zu können, muss Ihr Passwort mindestens 8 Zeichen lang sein und mindestens drei der folgenden vier Merkmale aufweisen:

Sollte Ihr Passwort bisher nicht diesen Merkmalen entsprechen, werden Sie nach dem nächsten Log-in aufgefordert, ein neues Passwort zu wählen.