München: Das sind die Food-Trends für 2020 - Tops und Flops

2022-09-23 08:13:43 By : Ms. May Yang

Foodbloggerin Bianca Murthy verrät die diesjährigen Trends. Nachhaltigkeit, „Zero-Waste“ und Zuckeralternativen stehen ganz oben auf ihrer Liste.

München - Ob bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt – wir kommen alle nicht an ihnen vorbei, den Food-Trends 2020. Geprägt werden sie von zahlreichen Faktoren – allen voran den Medien. Einige der Trends verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Was ist wirklich Trend? Wo geht das Jahr für „Foodies” hin und was zählt wirklich? – Darum für euch: Die Food-Trends 2020 – inklusive „Hot oder Schrott”-Einschätzung.

Auch, wenn einem das Wort vermutlich schon aus den Ohren herauskommt, ist Nachhaltigkeit immer noch der Spitzenreiter in Sachen Food-Trend – Tendenz steigend. Daran orientieren sich nicht nur immer mehr Gastronomien und Köche, Autoren und Food-Experten, sondern eben auch die Food-Trends des Jahres. So setzt 2020 in Sachen Nachhaltigkeit primär auf Eiweißquellen mit pflanzlicher Herkunft und auf gesunde oder zumindest gesündere Zuckeralternativen – sicherlich auch, weil die Deutschen als Zuckerkonsumenten den traurigen zweiten Platz weltweit besetzen. Vor allem in diesem Jahr gilt: „Du bist, was du isst, aber viel mehr das, was du bewusst nicht isst!” So ist ein nachhaltiger Umgang und nachhaltiges Denken in der Food- und Gastronomie-Szene immer öfter Thema. Dazu eng verknüpft wird es immer wichtiger, und auch für junge Menschen zunehmend präsenter, sich bewusst nachhaltig und auch flexibel zu ernähren. Daumen hoch!

Die Auswahl an Restaurants in München ist riesig - und damit auch die Unsicherheit beim Gast. Damit der nächste Restaurantbesuch ein kulinarischer Genuss wird, gibt unsere Foodbloggerin Tipps, woran Sie ein gutes Lokal erkennen.

Schon seit letztem Jahr im Kommen und mit immer mehr Läden, Konzepten und Ideen im Einzelhandel und in der Industrie zu beobachten: Zero-Waste. Zu Deutsch: Kein Müll, sprich kein Plastik, also möglichst keine oder zumindest eine umweltfreundliche und kompostierbare Verpackung verwenden. Zahlreiche Gastronomien, Konzerne und Unternehmen stellen mehr und mehr um und versuchen mit beispielsweise Bio-Packaging (wie zum Beispiel aus Pilzgeflecht- oder Pflanzenfaser-Verpackung) eine „müllfreie” Produktion zu fördern. Auch werden immer öfter die selbst mitgebrachten Boxen, Taschen und Beutel über die Theken der Bäckereien, Metzgereien und Manufakturen gereicht – auch hier wird der stetig ansteigende Food-Trend „Zero-Waste-Lifestyle” mit wachsender Tendenz ausgelebt. Weltweit gibt es sogar schon die erste plastikfreie Gemeinde. Auch hier: Daumen hoch!

Das neue Wissenszeitalter macht sich auch bei unseren Essgewohnheiten spürbar. Das klassische „morgens, mittags, abends” wird immer öfter durch sogenannte „Mini-Mahlzeiten” ersetzt und so zeigt sich auch 2020, dass kleine Snacks, wie Sommerrollen, Bowls, Suppen und Salate zunehmend besser in unseren Alltag passen, als umfangreiche Mittags-Menüs oder Acht-Gänge-Menüs am Abend. Ein Trend, den ich tatsächlich auch mehr und mehr um mich herum beobachte, jedoch selbst nicht sonderlich begrüße. Ich persönlich liebe es morgens aufzustehen, den Tag möglichst mit einem gemütlichen Frühstück zu starten, mittags mit Freunden zu speisen und zu ratschen und bestmöglich den ganzen Tag über von Vorfreude auf ein abendliches Menü begleitet zu sein. „Kurz hier, kurz da”, ein Häppchen zwischenzuschieben oder sechsmal am Tag die Snack-Box zu öffnen oder gar loszuziehen und mich mit kleinen – mich persönlich dann auch nicht sättigenden Mahlzeiten – zu versorgen, wäre nichts für mich. Gerade, wenn man auch sportlich recht aktiv unterwegs ist, ist das ein für mich eher schwer umsetzbarer Food-Trend 2020.

Wie oben erwähnt, sind wir ganz vorne dabei in Sachen Zucker. Das liegt laut Statistiken sogar viel mehr an den, auf den ersten Blick recht unscheinbaren, Zuckerbomben. Dazu zählen Getränke, Konserven, Kaffee-Spezialitäten. So steigt 2020 mehr und mehr der Trend, Alternativen in Sachen Süßungsmittel auf den Markt zu bringen. Regelmäßig erscheinen Produktneuheiten in den Supermärkten. Dieses Jahr neu dabei: Fruchtreduktionen wie Granatapfelkernsirup, Mönchsfruchtzucker oder Süßkartoffelnektar. Auch die Zuckerbombe Honig wird 2020 von Sirupen aus Sorghumhirse und Süßkartoffeln verdrängt. 

Ein Trend der selbstverständlich viel Positives mit sich bringt, da auf ungesunden Zucker verzichtet werden kann. Der Nachteil: Viele verstehen nicht, dass natürlich auch diese genannten Süßungsmethoden vom Körper wie raffinierter Zucker behandelt und vom Stoffwechsel verarbeitet werden – maßloses Süßen ist also zu vermeiden. Laien denken leicht: „Ach, den Zucker habe ich ja durch die gesunde Alternative xy ersetzt, da kann ich dann ruhig bei der Portionsgröße ein wenig draufschlagen!”. Daher ein nicht ganz „risikofreier” Trend – zumindest nicht, wenn man sich vorab nicht intensiv mit dem Thema Zucker und Zuckeralternativen auseinander gesetzt hat.

Nüsse, Samen und Schalenfrüchte sind 2020 stark im Kommen. Und zwar in Form von Mus und cremigen Aufstrich. Mandel- und Erdnussaufstriche sind schon seit 2018 und 2019 sehr beliebt, nun sollen mehr und mehr Dips, Aufstriche und Cremes aus Kürbiskernen, Kichererbsen und Wassermelonenkernen in den Supermarktregalen landen – reich an Vitaminen, Mineralstoffen und pflanzlichem Eiweiß. Ein idealer Butterersatz. Mir persönlich ist es aktuell noch etwas „zu hip”, aber mal sehen, wie sich der Trend entwickelt, ob das gesunde Mus tatsächlich der klassischen Butter die Show stiehlt und ob ich künftig meine Melone wirklich lieber streiche.

Wenn in einem Lokal ein Tisch reserviert ist, aber schließlich leer bleibt, ist das für den Wirt ärgerlich. Foodbloggerin Bianca widmet sich diesem Problem in ihrer Kolumne.

 ….ja wirklich! Das soll 2020 einer der Food-Trends schlechthin werden. So sollen Lebensmittel aus Westafrika mit Zutaten wie Zitronengras, Ingwer, Chili und Co. immer unverzichtbarer werden. Der Trend soll sich in die mittlerweile lange Kette der „Superfoods” einreihen und somit Tamarinde, Moringa und weitere Küchentrends unterstützen. Schon vor zwei Jahren aß ich außerdem in einem Münchner Afrika-Restaurant Teff – auch ein wachsender Trend, welcher von Sorghumhirse und Foniohirse (Zwerghirse) begleitet wird. Auch hier zeigt sich wieder das große Plus in Sachen pflanzlichem Eiweiß, Eisen und Magnesium. Für Gewürz- und Kräuterfans sicherlich top, für mich eher schwierig als richtiger Trend für 2020 vorstellbar.

Auch Urgetreide wie Buchweizen, Emmer, Einkorn und Co. sollen 2020 wieder in Form von Broten, Aufstrichen und auch auf Restaurant-Speisekarten voll im Kommen sein.

Die Foodbloggerin verrät in ihrer monatlichen Kolumne auch, wo man in München das beste Wiener Schnitzel essen kann.