Hunde: Diese Lebensmittel sind für Hunde tödlich - DER SPIEGEL

2022-09-23 08:15:30 By : Mr. Owen Wong

Der Biss geht in Ordnung - "Cocolo" frisst hier eine spezielle Hundetorte. Grundsätzlich aber gilt: Vieles, was für uns lecker ist, schadet Hunden

Die US-Gesundheitsbehörde FDA warnt Hundebesitzer eindringlich davor, ihre Vierbeiner Lebensmittel fressen zu lassen, die den Süßstoff Xylitol enthalten. Harmlos für Menschen führt dieser bei Hunden zu einer rapiden, oft tödlichen Unterzuckerung, weil er eine starke Ausschüttung von Insulin auslöst - der Körper des Hundes missversteht den Süßstoff als Zucker.

Neu ist diese Erkenntnis nicht, auch von Leberschädigungen, die Hunde durch Xylitol erleiden können, weiß man seit Längerem. Neu ist aber, dass die Zahl der Vierbeiner-Vergiftungen durch Süßstoff trotzdem steigt - schlicht, weil sich die Hundebesitzer oft nicht darüber im Klaren seien, wo der Stoff überall enthalten ist.

Dazu kommt, dass wir den Hund generell für einen "Mitesser" halten: Wir trauen ihm zu, so gut wie alles zu verdauen, was auch uns bekommt. Das aber ist ein Irrtum - wenn auch einer mit langer Tradition.

Wahrscheinlich wurde der Wolf Canis lupus vor Zehntausenden von Jahren zum Haushund Canis lupus familiaris, weil er begann, uns Menschen hinterher zu ziehen, um zu sehen, was an Nahrung für ihn abfiel. Der erste Deal zwischen uns mag sich an Fleisch und Knochen festgemacht haben: Du, Hund, bekommst den Knochen, wenn du mir Mensch hilfst, nach Fleisch zu jagen.

Viele vermeintlich harmlose Lebensmittel sind tödlich für Hunde

Es führte zu einer Partnerschaft, die über Jahrzehntausende fast symbiotischen Charakter gehabt haben mag. Und es funktionierte, weil wir Ernährungsvorlieben teilten - nicht alle, aber genügend viele. Bis vor wenigen Jahren war es üblich, dass Hunde mit dem ernährt wurden, was vom Essen übrig blieb. Inzwischen jedoch warnen Tierärzte davor, weil das oft zu Mangelerscheinungen beim Hund führen könne.

Dass der alte Ernährungsdeal heute nicht mehr so einfach funktioniert, liegt vor allem daran, dass wir Menschen unsere Nahrungspalette seit dem Neolithikum erheblich erweitert haben. Süßstoff ist ein Extrembeispiel, aber auch viele Zuchtpflanzen, die selbst für uns erst durch die Domestizierung nutzbar wurden oder erst durch Garung oder andere Verarbeitung verdaulich werden, sind roh wie gekocht nicht gut für unsere Vierbeiner.

Die meisten Hundebesitzer wissen etwa, dass Schokolade für ihre Lieblinge nicht gut ist und sogar tödlich sein kann - eine Frage der Kakao-Dosis, was dunkle Schokoladen besonders gefährlich macht. Auch dass Hunde grundsätzlich kein rohes Schweinefleisch und keine Schweine-Knochen fressen sollten, hat sich herumgesprochen. Aber was würden Sie tun, wenn eine Avocado auf den Boden fällt und der Hund danach schnappt?

Sie sollten sich beeilen: An dem Kern kann ein Hund ersticken, aber auch das Fruchtfleisch ist nicht gut für ihn - es drohen Herzrasen und Atemnot.

Hier unsere Liste der potenziell tödlichen und gesundheitsschädlichen Nahrungsmittel, die Ihr Vierbeiner auf kleinen Fall fressen oder trinken sollte:

Kein Hundefutter: Was Vierbeiner niemals fressen sollten

Knoblauch, Zwiebel, Bärlauch: Die herrlich würzigen Pflanzen enthalten Stoffe, die die roten Blutkörperchen von Hunden zerstören. Mögliche Folgen: Blutungen, Gelbsucht, Tod. Vermeiden, egal ob roh oder gekocht!

Süßstoff: Der Körper des Hundes "versteht" nicht, dass die Geschmacksstoffe uns hier in den April schicken - und versucht, nicht vorhandene Zucker abzubauen. Mögliche Folgen: Durchfall und Erbrechen, Unterzuckerung und Tod.

Schokolade: Enthält Theobromin, und das ist für Hunde reines Gift. Mögliche Folgen: Atemnot, Kreislaufprobleme, Pulsrasen, Durchfall, Krämpfe, in hoher Dosierung Tod. Besonders giftig: dunkle Schokoladen und solche, die mit Süßstoffen gesüßt sind.

Hopfen: Gibt es als würzenden Bestandteil in unseren Lebensmitteln. Sollte selbst in kleinen Mengen nicht in den Hundemagen geraten. Das Risiko: Pulsrasen, Atemnot, Tod. Und was den Alkohol angeht: der verschlimmert alles noch und ist selbst ein Toxin, das Hunde noch mehr schädigt als uns.

Auch Milchprodukte werden von Hunden nicht gut vertragen. Wir sind tatsächlich das einzige Säugetier, das die Laktat-Drüsensekrete anderer Säugetiere konsumieren kann, ohne Durchfälle etc. zu bekommen. Laktose-Intoleranz ist bei den meisten Säugern (und einem durchaus großen Teil der Menschen, vor allem außerhalb Europas) eigentlich der Normalfall. Wer Fremdmilch verträgt, ist ein Mutant.

Avocados: An den Kernen können Hunde ersticken. Auch das Fruchtfleisch ist nicht gut für sie. Was es verursachen kann: Pulsrasen und Atemnot.

So etwas lässt man gern mal fallen - und Wuffi macht's schon sauber: Chips, Salzbrezelchen, gesalzene Erdnüsse und prinzipiell alles, woraus man ein Kompositum mit "Salz" bilden kann, sind für Hunde ungesund. Einfach, weil die Überdosis Salz nicht gut ist: kann zu akuten Magen- und Nierenproblemen führen. Ist für Menschen übrigens auch suboptimal.

Weintrauben: Ob Ihr Hund Trauben und Rosinen verträgt, hängt auch von der Rasse ab - da sollte man sich schlau machen. Manche Rassen haben keinerlei Toleranz gegen die enthaltene Oxalsäure: Bei ihnen führt der Konsum dosisabhängig zu tödlichem Nierenversagen.

Macadamianüsse: Nüsse vertragen Hunde generell eher schlecht, Walnüsse sind für sie durchaus gefährlich, aber Macadamias - die leckeren mit dem kristallinen Knack - schießen den Hund regelrecht ab. Ein Inhaltstoff schädigt das Verdauungs- und Nervensystem, der Hund kann akute neurologische Beschwerden entwickeln - bis hin zu Lähmungen.

Kirschen und anderes Steinobst: Das Fruchtfleisch von Pfirsichen und Co. bringt keinen Hund um - die Kerne hingegen können das theoretisch schon. Schädlich sind sie bereits in relativ kleiner Menge, wenn der Hund sie knackt - die Steine enthalten Blausäure. Mögliche Folgen: Atemnot, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, im Extremfall Tod durch akute Vergiftung.

Aspirin und andere Medikamente: Sollte sich von selbst verstehen. Kein Mensch weiß, wie ein Hund auf unsere Drogen reagiert. Schon unsere Allerwelts-Medikamente sind für sie giftig: Aspirin schädigt Hundeorgane, kann sie töten. Ibuprofen macht sie dusselig und dreht ihnen den Magen um. Paracetamol kann Leberschäden und Magenblutungen verursachen. Diclofenac zieht bei Hunden innere Blutungen, Erbrechen und Durchfall nach sich. Und so weiter.

Brokkoli und andere Kohlsorten: Jetzt raten Sie mal. Was wird Kohl wohl bei Hunden verursachen? Genau. Wollen Sie das? Nein, ich rieche, dass Sie das nicht wollen.

Pilze: Bei Hunden nie eine gute Idee. Pilze sind schon für Menschen ein Risiko, auch wir vertragen viele nicht. Wenn Ihr Hund einen bestimmten Pilz nicht verträgt, drohen Nieren- und Leberschäden, Veränderungen des Blutbildes und andere Erkrankungen.

Bohnen und andere Hülsenfrüchte: Gehören auch nicht gerade zu dem, was Mutter Natur so für Hunde vorgesehen hat. Wie wir vertragen Hunde Hülsenfrüchte eigentlich nur, wenn aus ihnen die Bitterstoffe und der Giftstoff Phasin herausgekocht sind - sonst drohen Krämpfe, Schädigungen der Leber und krankhafte Veränderungen des Blutbildes.

Kartoffeln, Tomaten und andere Nachtschattengewächse: Roh ist das für den Hund gefährlich - und prinzipiell auch gekocht kein Hundefutter. Die enthaltenen Alkaloide schädigen das Nervensystem und wirken toxisch. Übrigens auch auf uns: Kartoffeln sind ein tödliches Lebensmittel, wenn man zu viel davon isst. Also, nie mehr als 30, 32 Kilogramm am Tag konsumieren, das überleben Sie sonst nicht! Ihr Hund braucht übrigens deutlich weniger, bis er umkippt.

Kakao: Der Stoff, aus dem Schokoladenträume sind. Für Hunde sind das Theobromin-Bomben, die das volle Albtraum-Potenzial beinhalten: Atemnot, Kreislaufprobleme, Pulsrasen, Durchfall, Krämpfe, in hoher Dosierung Tod.

Schwein gehabt? Besser nicht: Nicht das Fleisch oder der Knochen selbst sind für Hunde gefährlich, sondern das möglicherweise enthaltene Aujezky-Virus - für uns harmlos, für Hunde tödlich. Deshalb weder rohes oder "pinkes" Schweinefleisch, noch Schweineknochen irgendeiner Art verfüttern!

Kaffee, Tee und andere Getränke, die Flügel verleihen: Koffein pusht. Braucht Ihr Hund nicht. Fatal für Hunde ist aber das für uns Menschen weitgehend harmlose Methylxantin: Hunde, die in nennenswerter Menge Kaffee, Tee etc. "genossen" haben, brauchen einen Tierarzt! Sonst drohen: Herzrasen, Erbrechen, im Extremfall Tod.

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