Erythrit • Ist Xucker Light schädlich oder gesund?

2022-09-23 08:10:34 By : Ms. Echo Huang

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Wer den Lakritzgeschmack von Stevia nicht mag, sucht nach anderen Zucker-Alternativen: Mit Erythrit gibt es einen Ersatzstoff auf dem Markt, der weniger süß schmeckt und deutlich weniger Kalorien enthält als Rohrzucker. Aber wie gesund oder ungesund ist der künstliche Süßstoff?

Als nahezu kalorienfreier Zuckerersatzstoff steht Erythrit hoch in der Gunst aller, die nach einer Alternative zu normalem Zucker suchen. Für alle Diabetiker zum Beispiel könnte Erythrit, der insulinunabhängig verstoffwechselt wird, der lange ersehnte Traum sein, weil sie nicht mehr nach verstecktem Zucker im Essen suchen müssten – doch Erythrit ist umstritten.

Hinter Produktnamen wie Erylite, Sukrin, Erythritol, Neue Süsse, Sucolin, Xucker Light oder auch sweetERY verbirgt sich ein (bio-)chemisch erzeugter Alkoholzucker, der auch unter E968 bekannt ist. Er zählt in der Europäischen Union zur zulassungspflichtigen Gruppe der Süßungsmittel, genauso wie Sorbit, Xylit und Stevia.

Erythrit kommt in der Natur vor und ist in kleinsten Mengen zum Beispiel in Käse, Obst oder Pistazien nachweisbar. Für die Lebensmittelindustrie werden allerdings sehr große Mengen an Erythrit benötigt.

Erythrit kann künstlich durch aufwendige chemische Katalyseprozesse aus Weinsäure oder Dialdehydstärke gewonnen werden. Zwei Verfahren, die kostspielig und kompliziert sind.

Wirtschaftlich besser ist die Herstellung mit osmophilen Pilzen, die natürlicherweise Erythrit bilden. Dabei werden die Pilze mit kleinsten Kohlehydraten "gefüttert". Die Pilze spalten diese dann mittels Fermentation in Ribit, Glycerin, Ethanol, kleine Mehrfachzucker (Oligosaccharide) und auch Erythrit auf.

Gesundheitliche Vorteile von Erythrit auf einen Blick:

Kaum Kalorien: Erythrit ist mit 0,2 Kilokalorien pro Gramm nahezu kalorienfrei. Zum Vergleich: Rohrzucker enthält 4,0 Kilokalorien je Gramm.

Zuckeralternative bei Diabetes: Erythrit wird insulinunabhängig verstoffwechselt. Damit belastet er im Gegensatz zu Rohrzucker und anderen Süßungsmitteln nicht die Bauchspeicheldrüse, welche für die Insulinproduktion verantwortlich ist. Der Verzehr von Erythrit hat damit keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und wird deshalb als Zuckeralternative für Typ-2-Diabetiker angesehen.

Zahnfreundlich: Im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker hat Erythrit keine kariesfördernden Eigenschaften.

Antioxidative Wirkung: Studienergebnisse geben zudem Hinweise darauf, dass Erythrit antioxidative Eigenschaften besitzt.

Warum ersetzen wir bei all diesen positiven Eigenschaften nicht gleich den ganzen Zucker in unserer Nahrung durch das kalorienarme E968? Ein Grund dafür ist, dass Erythrit nur etwa 60 bis 80 Prozent der Süße von Zucker erreicht, den unsere Geschmacksnerven zu lieben gelernt haben. Um den gewohnten Geschmack zu erzeugen, sind viel größere Mengen des weißen Pulvers nötig. Zudem ist die Herstellung vergleichsweise teuer. Außerdem gibt es mittlerweile auch Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit.

Der Zuckerersatz ist bei uns zwar als Lebensmittel-Zusatzstoff zugelassen und gilt offiziell als gesundheitlich unbedenklich. Bei einem Anteil von mehr als zehn Prozent an Erythrit müssen Produkte aber mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden. Erythrit wird zwar zu rund 90 Prozent über den Dünndarm aufgenommen und über die Niere wieder ausgeschieden. Doch die restlichen zehn Prozent können für typische Nebenwirkungen von Zuckeralkoholen führen, darunter Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall – ein Effekt, der sogar schon bei zu starkem Konsum zuckerfreier Kaugummis auftreten kann.

Lange ist die Forschung einstimmig davon ausgegangen, dass Erythrit keine negativen Wirkungen auf den Stoffwechsel hat. Wissenschaftler aus den USA kamen jedoch 2018 zu anderen Ergebnissen hinsichtlich der Zusammenhänge zwischen Erythrit und Körpergewicht. Den Beobachtungen zufolge korreliert die Menge an Erythrit im Blutkreislauf mit der Wahrscheinlichkeit, an Gewicht zuzunehmen. Diese Vermutung steht den bisherigen Annahmen über die Verstoffwechselung von Erythrit entgegen. Die Forscher versuchen nun herauszufinden, welche Wirkung der Verzehr von Erythrit wirklich auf den menschlichen Stoffwechsel hat.

"Ich habe viele Substanzen kommen und gehen sehen, nachdem sich doch negative Auswirkungen auf den Körper gezeigt haben", sagt Roger Eisen, Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin. Wie bei vielen neuen Substanzen lässt sich eine langfristige (Neben-) Wirkung auf unseren Körper durch Erythrit bislang nur vermuten.

Der Lifeline-Ernährungsexperte warnt zudem generell vor dem übermäßigen Einsatz von Süßstoffen: "Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist, seinen Körper immer wieder mit Süßstoffen zu täuschen," erklärt er. Sinnvoller wäre für ihn, "die Zufuhr von Zucker generell einzuschränken und die klassischen Zuckerfallen wie Salatdressings, Ketchup oder Müsliriegel zu meiden."

Wer dennoch auf Erythrit als Zuckerersatzstoff umsteigen möchte, sollte sich langsam herantasten und auf Nebenwirkungen achten. Dann kann E968 ein Zuckerersatz "ohne den bitteren Nachgeschmack von Stevia, den manche Menschen genetisch bedingt schmecken" sein, erklärt der Mediziner.

eher weiter hinten im Mund süß,

bei zu hoher Dosierung ggf. bitterer/ lakritzartiger Nachgeschmack

fördert die Kalziumaufnahme

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