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2022-09-23 08:09:57 By : Mr. TOM WONG

Egal ob beim Backen, Kochen oder Mischen von Cocktails: Immer wieder begegnet dir Zucker als Zutat in diversen Rezepten. Zudem verbirgt sich Zucker in allerhand täglicher konsumierter Lebensmittel, zum Beispiel, um dieses haltbar zu machen. Möchtest du weißen Zucker ersetzen, kannst du auf eine Vielzahl an Alternativen zurückgreifen - so auch auf Birkenzucker.

Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird empfohlen, weniger als 10 Prozent der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker zu erhalten. Beläuft sich deine Gesamtenergiezufuhr am Tag auf etwa 2000 kcal, bedeutet dies, dass du maximal 50 Gramm an freiem Zucker zu dir nehmen solltest. Grund dafür ist, dass Zucker keine Vitamine enthält und dennoch extrem kalorienreich ist. Des Weiteren hat sich erwiesen, dass Haushaltszucker sowohl Karies als auch Übergewicht und Diabetes fördert. Zuckerfrei oder -arm zu essen, gestaltet sich häufig gar nicht so leicht. In einer Vielzahl von Lebensmitteln findet sich versteckter Zucker und auch für zahlreichen Rezepte benötigst du ihn.

Willst du nun auf den üblichen Haushaltszucker verzichten, kannst du verschiedene Alternativen finden. Diese reichen von Kokosblütenzucker über Erythrit bis hin zu Birkenzucker, auch bekannt als Xylit. Doch was genau steckt dahinter? Und: kann man ihn bedenkenlos verwenden?

Das Süßungsmittel Xylit ist auch als Xylitol oder Pentanpentol bekannt. Dieser Stoff kommt ganz natürlich in einer Vielzahl von Früchten, Beeren und Gemüsepflanzen vor. Der Birkenzucker, den du kaufen kannst, stammt hingegen aus industrieller Herstellung. Der Name "Birkenzucker" ist in dem Sinne irreführend, da er in der Regel nicht mehr aus Birkenholz gewonnen wird. Die Bezeichnung verdankt die Zuckeralternative ihrem Ursprung: Früher wurde sie aus der Rinde von Birken gewonnen. Heute wird der Stoff vorwiegend aus Maiskolbenresten, Getreidekleie oder Stroh gewonnen. Zur industriellen Herstellung des Xylits bedarf es hoher Temperaturen, eines hohen Druckes sowie einer Säure oder Natronlauge. Unter der Kennzeichnung mit der Nummer E967 kannst du Xylit in Lebensmitteln wie beispielsweise zuckerfreien Bonbons finden. Chemisch gesehen handelt es sich bei Xylit um einen Zuckeralkohol.

Wirft man einen Blick auf die Nährstoffe, wird sofort ersichtlich, dass der Birkenzucker rund 50 Prozent weniger Kalorien als klassischer Haushaltszucker enthält. Zudem haben Zuckeralkohole keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und gelten im Gegensatz zu dem Haushaltszucker nicht als kariesfördernd. Da der Stoff insulinunabhängig abgebaut wird, stellt er besonders für Diabetiker*innen eine attraktive Alternative dar. Aufgrund der Tatsache, dass Xylit die Mundhygiene unterstützt, wird er häufig in sogenannten Zahnpflege-Kaugummis verwendet. Des Weiteren wird der Birkenzucker im Gegensatz zu vielen anderen Zuckeralternativen verstoffwechselt. Geschmacklich unterscheidet sich Xylit nur wenig von Zucker; in der Süße wird also kaum etwas eingebüßt.

Wie unter anderem die Verbraucherzentrale hervorhebt, wird Xylit, ähnlich wie viele andere Zuckeralternativen, technologisch aufwändig hergestellt. Das bedeutet, dass er zwar einerseits auf pflanzlichen Rohstoffen basiert, jedoch in einem industriellen Prozess mit extrem hohem Energiebedarf hergestellt wird. Im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen sei bei einer zu hohen Dosierung vor Blähungen und Durchfall gewarnt. Als Richtmenge gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht solltest du am Tag nicht mehr als 0,5 Gramm Birkenzucker konsumieren.

Zuletzt steht Birkenzucker im Verdacht, Heißhunger zu fördern. Belegt wurde ist diese Vermutung bisher nicht. Kaufst du Xylit im Supermarkt oder online, wird dir auffallen, dass der Zuckerersatzstoff relativ teuer ist. Aufgrund der kostenintensiven Herstellung kostet Birkenzucker pro Kilogramm zwischen 10 und 16 Euro. Beim Kochen und Backen gilt: Zucker kann 1:1 durch Xylit ausgetauscht werden.

Zusammengefasst sind die Erwartungen an Zuckerersatzstoffe wie Xylit hoch. Häufig wird er als natürlicher und gesunder Zuckerersatz dargestellt; dieser Vorstellung kann der Birkenzucker jedoch nicht gerecht werden. Als sinnvoll erweist sich der Stoff insbesondere für Diabetiker*innen und Menschen mit Übergewicht, die gelegentlich eine Zuckeralternative nutzen wollen. Aus ökologischer Sicht ist eine häufige Verwendung des Birkenzuckers kritisch zu betrachten, da der für die Herstellung benötigte Energieaufwand sehr hoch ist. Zudem kann er bei einer Überdosierung zu Blähungen und Durchfall führen.

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